„Ferkelbuch“ nicht auf dem Index
Das Kinderbuch „Wo bitte geht´s zu Gott?“ kommt nicht auf den Index für jugendgefährdende Schriften. Das hat heute die Bundesprüfstelle in Bonn entschieden.
ach anderthalbstündiger Verhandlung präsentierte die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in Bonn die Entscheidung. Die nötige Zweidrittelmehrheit, die für eine Indizierung des Buches nötig gewesen wäre, kam demnach nicht zustande.
Frank Welker, Vertriebsleiter des Aschaffenburger Alibri-Verlags, lobte gegenüber FOCUS Online die Entscheidung des Gremiums: „Die Pluralisierung ist gerettet. Es hat sich gezeigt, dass es mehrere Meinungen geben kann.“
Er berichtete im Anschluss an die Verkündung, es habe eine lange Diskussion gegeben. Einzelne Mitglieder des Gremiums, dem auch Vertreter der Kirche, der Jugendhilfe und Autoren angehören, seien durchaus der Auffassung gewesen, das Buch beinhalte antisemitische Tendenzen.
Gottesglaube ein „Hokuspokus“?
Das Buch der Autoren Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke setzt sich kritisch mit den drei Religionen Islam, Judentum und Christentum auseinander. Gottesglaube wird als „fauler Zauber: Hokuspokus“ bezeichnet. Vor allem die bildliche Darstellung der drei Vertreter der Weltreligionen, eines Kardinals, eines Imams und eines Rabbis, hatte Proteste bei Kirchenvertretern und Jugendschützern hervorgerufen.
Das Bundesfamilienministerium hatte im vergangenen Dezember das Prüfverfahren eingeleitet. Wäre das Buch auf den Index für jugendgefährdende Medien geraten, hätte es nicht mehr beworben werden dürfen und hätte nur noch an Erwachsene verkauft werden dürfen.
Die Diözese Stuttgart-Rottenburg hatte über das Indizierungsverfahren hinaus von der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg prüfen lassen, ob durch die Veröffentlichung des Buches der Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt sei. „Es geht insbesondere um die Darstellung eines Rabbiners. Wenn Sie da den ´Stürmer´ danebenlegen, erkennen sie durchaus Parallelen“, sagte im Februar der Sprecher des Bistums, Thomas Broch. „Der Stürmer“ war ein Hetzblatt der Nationalsozialisten.
Nicht strafbar, aber „perfide“
Focus Online
1 Kommentar:
Hey Kay!
Ich erlaube mir hiermit, dir ein Stöckchen zuzuwerfen...
Liebe Grüße,
die Petra =)
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